Wilde Tiere und tosendes Wasser im Alten Pfarrhaus

Anlässlich der Vernissage am 8.10. freute sich die Seeger & Dürr Stiftung über ein volles Haus - mehr als 70 Gäste waren zur Eröffnung der Ausstellung mit Arbeiten von Ralf Koenemann gekommen. Unter den Besuchern war die Erleichterung spürbar, dass nach der langen Zwangspause persönliche Begegnung im Rahmen einer solchen Veranstaltung wieder möglich ist. Die aktuelle Schau erstreckt sich über alle drei Etagen des denkmalgeschützten alten Pfarrhauses in Stutensee-Blankenloch. Mit seinen hohen Räumen und schlichter Sachlichkeit bietet es den passenden Rahmen, um die Ausdruckskraft der 48 überwiegend großformatigen Werke von Ralf Koenemann zur Geltung zu bringen.

Oberbürgermeisterin Petra Becker würdigte das Engagement der Seeger & Dürr Stiftung und bedankte sich dafür, dass die Stiftung mit der aktuellen Ausstellung bereits zum zweiten Mal zeitgenössische Malerei von nationalem und internationalem Rang nach Stutensee bringt.

In ihrer Einführung erklärte die Heidelberger Kunsthistorikerin Maria Lucia Weigel zunächst den Ausstellungstitel 'Animare'. Animal für das Tier und Mare für das Meer sind die vordergründigen Namensgeber. Doch was Ralf Koenemanns Malerei einzigartig macht, ist die Seele - Anima -, die aus ihr spricht. Seine Bilder laden ein zur Zwiesprache zwischen Mensch und Tier, zwischen Bild und Betrachter. Der eine oder andere wird sich vermutlich fragen, was in dem Wesen gerade vor sich geht, das ihm auf der Leinwand gegenübersteht.

Beim Betreten des Alten Pfarrhauses schaut man zunächst in die Augen eines lebensgroßen Elefanten. Die Schrunden seiner Haut erheben sich plastisch aus dem riesigen Bild. Auf dem Weg ins Obergeschoss passiert der Besucher nicht weniger gewaltige Eisbären, oben trifft er Gorillas, Büffel, einen einäugigen Löwen und andere Raubkatzen. Mit den Mare-Motiven endet der Rundgang durch das Alte Pfarrhaus im Dachgeschoss. Dort brechen monumentale Wellen unter dem offenen Dachstuhl des Raumes, fühlt der Betrachter das Wasser über sich zusammenschlagen. Auch hier schafft es Ralf Koenemann, mit seinen Bildern die Kraft und die Gewalt der Natur unmittelbar spür- und erlebbar zu machen.

Enden wird die Ausstellung am 28.10. mit einer Schlussveranstaltung in Zusammenarbeit mit der Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe.

Fotos: Pauline Fabry